B4–>B5, Brand Dreiseithof

Datum: 16. Januar 2024 um 9:13 Uhr
Einsatzart: Brand
Einsatzort: Proß, Mainleus
Einsatzleiter: Christoph Zimmermann
Mannschaftsstärke: 28
Einheiten und Fahrzeuge:


Einsatzbericht:

Am Morgen des 16. Januars wurde die Feuerwehr Mainleus gleich mehrfach zur Hilfe gerufen. Gegen 08:30 Uhr schrillte das erste Mal der Funkmeldeempfänger des Kameraden aus Mainleus. Die Meldung war ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Industriebetrieb. Bereits auf Anfahrt wurde durch die ILS Bayreuth/Kulmbach ein bestätigter Brand in einem Trockenofen mitgeteilt. Sofort wurde durch den Einsatzleiter das Logistikfahrzeug Dekon P mit dem Modul CO² sowie Metallbrandpulver nachgefordert. Vor Ort war das Brandgut bereits im Freien und wir versuchten unter Atemschutz das mit knapp 600 Grad heiße Brandgut abzulöschen.  

Noch während des Einsatzes kam gegen 09:13 Uhr eine weitere Meldung der ILS an die Feuerwehr Mainleus, es soll eine Scheune im Ortsteil Proß in Flammen stehen. Nach kurzer Rücksprache mit allen Beteiligten rückten wir aufgrund der sehr geringen Gefahr der Ausbreitung von der Einsatzstelle am Industriegebiet ab und machten uns sofort auf dem Weg. 

Bereits auf Anfahrt war zu sehen, dass sich die Lage bestätigt und eine massive Rauchentwicklung im gesamten Ortsteil Proß vorhanden war. Sofort erhöhte der Einsatzleiter die Alarmstufe von B4 Brand Scheune auf B5 Brand Bauernhof. Vor Ort angekommen, waren bereits drei Scheunen im Vollbrand. Die Gefahr einer weiteren Ausbreitung war aufgrund der engen Bebauung mit Wohnhaus und weiterer Scheune sehr hoch. 

Schnell war glücklicherweise klar, dass sich keine Personen mehr in einem der Scheunen sowie in dem bedrohtem Wohnhaus befinden, sodass sich die Feuerwehr auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnte.  

Sofort wurden Einsatzabschnitte gebildet, welche im Innenhof, am wesentlichen Teil der Einsatzstelle sowie in der Löschwasserversorgung tätig waren.  Im Abschnittsbereich des Innenhofes, welchen Zugführer Matthias Pöhlmann übernahm, war die Brandausbreitung extrem und es wurde eine Riegelstellung mittels der Kulmbacher Drehleiter sowie zahlreichen Strahlrohren zu den umliegenden Gebäuden erstellt. Im westlichen Abschnitt, für diesen KBI Yves Wächter verantwortlich war, galt es ebenso die Gebäude zu schützen und die Brandausbreitung auf ein Minimum zu reduzieren.

Schnell war das Löschwassernetz überlastet und es mussten Alternativlösungen gefunden werden. So wurde ein Einsatzabschnitt Löschwasserversorgung aus dem unteren des Dorfes, unter der Führung von KBM Udo Heidenreich gebildet. Hierzu wurde ein Hydrant, ein Löschwasserbehälter sowie ein Teich für die Sicherstellung des Löschwasserbedarfes herangezogen. Im weiteren Verlauf war die benötigte Löschwassermenge so hoch, dass mit weiteren vier Tanklöschfahrzeugen aus dem gesamten Landkreis Kulmbach sowie Bayreuth ein Pendelverkehr eingerichtet wurde. Im weiteren Verlauf des Einsatzes kam dann die Meldung von noch in der Scheune sich befindlichen Tieren, für diese jede Hilfe zu spät kam. Eine super Unterstützung lieferte auch ein Landwirt, der mit einem Schwemmfaß im Pendelverkehr immer wieder 15000 Liter zum Ablöschen lieferte.

Durch das Löschwasser bildeten sich immer wieder Eisplatten, welches den Einsatzkräften an der Einsatzstelle weiter erschwerte. 

Der Übergriff des Brandes auf weitere Gebäude konnte aufgrund des massiven Löschwassereinsatzes von zahlreichen Wehren, unter anderem mit Hilfe der Kulmbacher Drehleiter, glücklicherweise verhindert werden. Im weiteren Verlauf mussten wir zahlreiche Hilfsmittel heranziehen, um die Brandausbreitung zu verhindern sowie das Brandgut aus der Gefahrenstelle zu bringen. Es wurden somit ein Radlader des THW Kulmbachs sowie ein Bagger an die Einsatzstelle beordert. Da durch die hohe Anzahl an Einsatzkräften der Brandschutz für weitere Einsätze aufrecht erhalten werden musste, verließen die Feuerwehren Thurnau und Rothwind die Einsatzstelle nach gut 2 Stunden und stellten eine Gebietsabsicherung im Feuerwehrzentrum Kulmbach.

Aufgrund der Temperaturen musste mehrmals die zuständige Gemeinde mit Streusalz an die Einsatzstelle beordert werden. Ebenso wurde nach Absprache mit dem Bürgermeister Robert Bosch ein Bauzaun zur Sicherheit gegen herabfallende Teile an die Einsatzstelle verbracht. Nach gut 8 Stunden konnten wir die Einsatzstelle an den örtlich zuständigen Kommandanten, Frank Brummer übergeben und die Einsatzstelle verlassen. 

Vor Ort waren neben zahlreichen Feuerwehren des Gemeindegebietes Mainleus, auch zahlreiche weitere Kräfte des Landkreises sowie das BRK Kulmbach und das THW Kulmbach. Ebenso vor Ort waren der erste Bürgermeister der Gemeinde Mainleus Robert Bosch, Landrat Klaus-Peter Söllner sowie Vertreter der Polizei und der Presse. Insgesamt waren 230 Einsatzkräfte von den verschiedensten Organisatoren. Die Feuerwehr Mainleus war mit 28 Kameraden für ca. 8,5 Stunden im Einsatz.

Die Einsatzleitung oblag während der gesamten Zeit dem Mainleuser Kommandanten Christoph Zimmermann, welcher durch KBR Thomas Hoffmann, KBI Thomas Limmer, KBI Yves Wächter, KBM Jonas Paulini, KBM Udo Herrmannsdörfer, KBM Michael Ködel und KBM Daniela Wagner unterstützt wurde.