Kontingentsübung auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken

Am Donnerstag, den 01. September machten sich die Kameradin Carolin Heller sowie die Kameraden Tobias Heller, Timo Schneider, Matthias Pöhlmann, Frank Höhlein, Sascha Uridil, Hannes Kugas und Philipp Schmaus mit unserem Löschgruppenfahrzeug 10/6 auf den Weg in die Rhön, auf den Truppenübungsplatz Wildflecken. Gegen 14 Uhr fuhren wir gemeinsam mit dem Löschgruppenfahrzeug 10/6 der Feuerwehr Rothwind-Fassoldshof und dem Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Schwarzach los.

Nach einer etwa zweieinhalbstündigen Fahrt kamen wir an der Kaserne an, sofort wurde uns die Unterkunft für die nächsten Tage gezeigt und die Zimmereinteilung festgelegt. Um 19 Uhr ging es dann offiziell los, nach der Begrüßung von KBR Stefan Härtlein und KBM Yves Wächter wurde die Zugeinteilung festgelegt. Die Feuerwehr Mainleus bildete zusammen mit der Feuerwehr Glashütten und der Feuerwehr Gefrees den Löschzug 4, insgesamt gab es sieben Löschzüge. Noch vor dem Abendessen bekamen alle Löschzüge den Auftrag die 10 Stationen, welche auf dem gesamten Kasernengelände verteilt waren, anzufahren um sich einen Überblick zu verschaffen.

Am Freitagmorgen begann der Tag um 07:30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, im Anschluss wurde die Einsatzbereitschaft der Löschzüge festgestellt und der Übungsleitung Wildflecken gemeldet. Unser erster Einsatz lies auch nicht lange auf sich warten, ein Waldarbeiter war unter einem Baum eingeklemmt. Sein aufgeregter Kollege empfing unseren Zugführer fernab des Unglücksortes, vor Ort befreiten wir den eingeklemmten Arbeiter und übergaben diesen dem Rettungsdienst. Des Weiteren war noch ein Spaziergänger vermisst, welcher aber mit der Wärmebildkamera schnell gefunden wurde. Kaum hat sich unser Löschzug wieder frei gemeldet, ereilte uns schon der nächste Einsatz diesmal ging es in die weit abgelegene Hawk-Stellung. Gemeldet war eine leblose Person in einem gepanzerten Fahrzeug, nach unserem Eintreffen stellt sich heraus, dass Rauch aus dem Panzer aufstieg. Zwei Trupps unter Atemschutz löschten den Brand im Innenraum ab und retteten die die Person mit einem Spineboard. Die Schwierigkeit dieses Einsatzes bestand darin, dass das Fahrzeug sich hinter einem sehr steilen Wall befand, welcher nur mit Steckleiterteilen zu überwinden war. Nach dem Mittagessen machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal ging es zu einer Vorführung der Firma Holmatro. Hier wurde uns von KBM Manuel Steinl die OSLO-Methode nähergebracht und alle Vor- und Nachteile besprochen.
Nach der Vorführung ging es für Löschzug 4 weiter in die Housing Area, gemeldet war Gasgeruch. Am Einsatzort angekommen fanden wir eine betrunkene Person, mit einem Molotowcocktail in der Hand, dieser wurde von uns festgesetzt und der Polizei übergeben. Währenddessen durchsuchte der Angriffstrupp das Mehrfamilienhaus, drehte den Gashahn im Keller ab und brachte zwei geöffnete Gasflaschen nach außen. Bei der Weiteren Durchsuchung des Hauses fanden wir in einer Wohnung einen Abschiedsbrief sowie eine erhängte Person, eine weitere lag leblos im Fenster. Mit dem EX Ox-Gasmessgerät wurde der Gasgehalt im Haus ständig kontrolliert.

Unser nächster Einsatz führte uns wieder in die Housing Area, in einem Mehrfamilienhaus brannte es im Keller und in einer Wohnung. Hier überraschte uns beim Öffnen der Haustüre ein Flashover sowie weitere kleinere Explosionen im Keller und in den Wohnungen, insgesamt galt es sechs Verletze Personen zu retten. Um das Haus zu entrauchen wurde vor der Tür ein Hochleistungslüfter eingesetzt.

In der Nacht erwartete uns wohl der größte Einsatz der ganzen Kontingentsübung, gegen 20:30 Uhr erreichte Löschzug 7 die Meldung über eine Luftnotlage mit einem Militärhubschrauber. Die Bundeswehr war sofort vor Ort und richtete rund um die Absturzstelle einen Militärischen Sicherheitsbereich ein. Auf Grund des enormen Ausmaßes forderte der Einsatzleiter nach und nach alle anderen Löschzüge an. Unser Löschzug hatte zunächst die Aufgabe sich um die Ausleuchtung des Hubschrauberlandeplatzes zu kümmern und eine Verletztensammelstelle einzurichten, diese Übergaben wir dann dem BRK. Nachdem der Pilot des Hubschraubers beschlossenen hatte einen, sich in der Nähe befindenden, Landeplatz anzufliegen konnten wir den von uns ausgeleuchteten Landeplatz wieder Rückbauen und uns an der Personensuche in dem extrem unwegsamen Gelände beteiligen. Hier wurden wir nach kurzer Zeit auch wieder abgezogen und unterstützen zwei andere Löschzüge bei der Befreiung einer Person welche mit Fallschirm im Baum hängenblieb. In den anderen Abschnitten kümmerten sich die Kameraden um die Brandbekämpfung, viele Frackteile des Hubschraubers sind in Brand geraten. Nach knapp 4 Stunden war dieser Einsatz beendet.

Der Samstagmorgen begann wieder mit einem gemeinsamen Frühstück. Der erste Einsatz dieses Tages führte uns in ein Bergdorf, hier unterstützen wir den Rettungsdienst bei der Rettung einer Person vom Balkon. Es kamen Steckleiterteile und das Spineboard zum Einsatz. Im Anschluss ging es für uns wieder in die Housing Area, hier ereignete sich ein Verkehrsunfall. Ein PKW kollidierte mit einem Stromverteiler. Nach dem der Energieversorger vor Ort war und den Strom abgestellt hat kümmerten wir uns, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, um die Betreuung des verletzen Fahrers. Auslaufende Betriebsmittel wurden aufgenommen und die Gegend nach einem eventuellen Beifahrer abgesucht, da bei unserem Eintreffen die Beifahrertür offen stand.

Nach einer kurzen Stärkung in der Küche fuhren wir wieder weiter zu einem gemeldeten Verkehrsunfall. Am Einsatzort angekommen stellte sich heraus, dass ein Unimog mit einem PKW kollidiert war und der Unimog Feuer fing. Oberste Priorität hatte die Rettung des Beifahrers aus dem PKW, nachdem dieser gerettet und versorgt wurde kümmerten wir uns um die Brandbekämpfung.

Als zehnter und letzter Einsatz mussten wir zu einem Wohnhausbrand fahren, auf dem Balkon war noch eine Person welche vom Angriffstrupp mittels einer Fluchthaube gerettet wurde. Der zweite Angriffstrupp kümmerte sich um die Brandbekämpfung im Gebäude. Im Keller wurden dann drei Kanister mit einer unbekannten Flüssigkeit gefunden. Durch den Zugführer wurden die UN-Nummern über die Leistelle abgefragt und weitere Anweisungen an den Angriffstrupp gegeben.

Am Sonntag, den 04.September traten wir die Heimreise an.

Unser Dank gilt KBR Stefan Härtlein, KBM Yves Wächter sowie dem gesamten Orga-Team, dem THW Kulmbach, dem BRK Kreisverband Kulmbach sowie dem Kreisverbindungskommando Kulmbach.

Sobald die Bilder durch die Bundeswehr freigegeben sind, werden wir diese an geeigneter Stelle veröffentlichen.

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